GENERISCHER PROZESS-REIFEGRAD
Ein Unternehmen ist ein Geflecht aus Leistungsbeziehungen. Die Leistungen, die Arbeit und die Ergebnisse werden durch ein Netzwerk von Prozessen geschaffen. Es ist wichtig die Prozesse des Prozessnetzwerks transparent hervorzuheben und die Reifegrade der Prozesse zu ermitteln.
Kann man z.B. einen Wareneingangsprozess aus der Logistik und einen Onboarding-Prozess aus dem Personalmanagement miteinander vergleichen oder gar benchmarken und worin liegt der Nutzen von der Kenntnis zum Reifegrad von Prozessen?
Ja und nein !
Prozesse über die jeweilig messbaren Prozessleistungen oder über die Prozessergebnisse ist i.d.R nicht möglich. So hat ein Wareneingangsprozess andere Prozess-Kennzahlen (KPI) und andere Prozessergebnisse als der Onboarding-Prozess des Personalmanagements. Allerdings – was man gut vergleichen kann, ist ein Prozess-Reifegrad. Ein Prozess-Reifegrad beschreibt das Maß der Entwicklung, Fortschrittlichkeit und Reife eines Prozesses. Er ist eine Bewertung oder Skala, die verwendet wird, um den aktuellen Stand der Prozess-Entwicklung darzustellen.
Ein interessantes Konzept für Prozess-Reifegrade wurde vor vielen Jahren von IBM unter Bezeichnung "Prozess-Vitalitäts-Index" entwickelt und vorgestellt. In der Zwischenzeit gab es weitere Erkenntnisse was Prozesse leistungsfähig und erfolgreich macht. Wir haben deshalb den ursprünglichen Prozess-Vitalitäts-Index modernisiert, also aktualisiert und angepasst und ihm den Namen „Generischer Prozess-Reifegrad“ gegeben.
Das Konzept ist einfach und für die Anwender leicht nachvollziehbar. Der „Generische Prozessreifegrad“ beschreibt chronologisch und nachvollziehbar die Entwicklung eines Geschäftsprozesses vom Bedarf des Geschäftsprozesses bis zum höchsten Reifegrad – dem „Best in Class“-Prozess.
Die Entwicklung eines Geschäftsprozesse erfolgt über 5 Phasen (mit 2-4 Schritten).
- PHASE 1: Prozess definieren
(Prozessrahmen definieren | Prozess-Rollen definieren) - PHASE 2: Prozess modellieren
(Anforderungen klären | Prozessregelungen festlegen) - PHASE 3: Prozess umsetzen
(Mitarbeiter qualifizieren | Prozess einführen und umsetzen) - PHASE 4: Prozess lenken
(Prozess-KPIs festlegen | Prozess steuern) - PHASE 5: Prozess verbessern
(Prozess-Agilität verbessern | Prozess-Digitalisierung verbessern |
KVP-Konzept umsetzen | Prozess-Benchmark durchführen)
Ein Geschäftsprozess ist umso reifer, je mehr Phasen und Schritte er schon erfolgreich abgeschlossen hat.
Die Ermittlung des Prozess-Reifegrad erfolgt von links oben nach rechts unten. Beginnend mit der Phase 1 werden zu Schritt 1 die erfolgreich erreicht Level ermittelt und gekennzeichnet.
Für jeden erreichten Level wird ein Punkt notiert und zum Schluss alle Punkte zum Prozess-Reifegrad aufaddiert.
Folgende Erkenntnisse lassen sich aus dem generischen Prozess-Reifegrad gewinnen:
- Die Prozessverantwortlichen identifizieren bisherige Lücken auf dem Weg zu „Best in Class“-Prozess
- Die Prozessverantwortlichen kennen die nächsten logischen Schritte zu höherer Prozessreife
- Das Unternehmen kann die Reifegrade vergleichen und erkennt grundsätzliche strukturelle Defizite
- Das Unternehmen kann, wo sinnvoll prozessübergreifende Maßnahmen vorsehen, um als ganzes Prozessnetzwerk sich weiterzuentwickeln
- Das Unternehmen hat eine messbare Zielsetzung für die Organisationsentwicklung.
Beispiel eines Prozess-Reifegrads:
Probieren Sie es einfach aus !
Ermitteln Sie den Reifegrad Ihres Geschäftsprozesses.
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